In der systemischen Therapie liegt der Schwerpunkt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb einer Gruppe, sei es in Partnerschaften, Familien oder Arbeitsteams. Diese Beziehungsmuster bilden die Grundlage für die Diagnose und Behandlung seelischer Beschwerden. Das Ziel besteht darin, problematische Beziehungs- und Kommunikationsmuster zu identifizieren und zu verändern sowie vorhandene Ressourcen zu aktivieren, um das Wohlbefinden der Betroffenen zu fördern.
Die kognitive Therapie konzentriert sich auf unsere Gedanken, einschließlich Einstellungen, Bewertungen und Überzeugungen. Sie geht davon aus, dass unser Denken maßgeblich unseren Alltag beeinflusst. Entscheidend für unser Wohlbefinden ist nicht die objektive Realität, sondern unsere subjektive Wahrnehmung. In der Verhaltenstherapie wird Hilfe zur Selbsthilfe angeboten, mit dem Ziel, Fähigkeiten und Kompetenzen im Umgang mit belastenden Situationen zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt auf beobachtbarem Verhalten und dessen Veränderung. Obwohl der Begriff „kognitive Verhaltenstherapie“ nahelegt, dass nur Gedanken und Verhalten betrachtet werden, fließen auch Gefühle und körperliche Empfindungen sowie die kurz- und langfristigen Konsequenzen des Verhaltens in die Therapie ein.
In der Schematherapie wird die kognitive Verhaltenstherapie durch Erkenntnisse und Techniken aus psychodynamischen, bindungstheoretischen und gestalttherapeutischen Ansätzen ergänzt. Auch Elemente der Transaktionsanalyse und Hypnotherapie fließen ein. Ziel der Schematherapie ist es, langjährige problematische Lebensmuster (Schemata) zu verändern. Diese Schemata sind Überzeugungen und Verhaltensmuster, die in der Kindheit entstehen und unser Leben prägen, oft unbewusst und beeinflusst durch Erfahrungen mit Eltern, Geschwistern oder anderen Bezugspersonen. In der Therapie lernt der Klient, seine eigenen Schemata zu erkennen, zu neutralisieren und besser mit den damit verbundenen Gefühlen umzugehen. Zudem wird er darin geschult, das Verhalten eines fürsorglichen Erwachsenen zu zeigen. Ein Hilfsmittel zur Bearbeitung der Schemata ist die Differenzierung in verschiedene Persönlichkeitsanteile (Modi), die eine bewusste Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten der eigenen Persönlichkeit ermöglicht.
In der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) kommen sowohl Akzeptanz- und Achtsamkeitsstrategien als auch Verhaltensänderungsansätze zum Einsatz. Ziel ist es, die psychische Flexibilität zu erhöhen, um ein wertorientiertes Leben unter sich ständig verändernden Bedingungen zu ermöglichen. Psychische Flexibilität bedeutet, dass eine Person offen für ihre gegenwärtigen Erfahrungen ist und gleichzeitig mutig im Einklang mit ihren persönlichen Werten handelt. Die therapeutische Arbeit konzentriert sich auf sechs zentrale Kompetenzen, die während der Behandlung gefördert werden: Achtsamkeit, Akzeptanz, Defusion, das Beobachter-ICH, Werte und werteorientiertes Handeln (Commitment).
Im Buddhismus nimmt die Achtsamkeit eine zentrale Rolle ein. Achtsamkeit bedeutet, vollständig im gegenwärtigen Moment, im Hier und Jetzt, zu sein und sich seiner Empfindungen, Gefühle, Gedanken und Handlungen vollends bewusst zu werden, ohne diese zu bewerten. In der Psychotherapie finden Achtsamkeitsübungen zunehmend als eigenständige und wirksame Verfahren Anwendung. Sie dienen vor allem der Schulung der Selbstwahrnehmung, der Reduzierung von Krankheitssymptomen sowie der Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens.
Die Transpersonale Psychotherapie umfasst verschiedene Ansätze, die sich mit veränderten Bewusstseinszuständen (Psychonautik) beschäftigen. Sie zielt darauf ab, psychische Zustände jenseits des normalen Wachbewusstseins zu aktivieren. Diese holotropen Zustände intensivieren das Gefühlserleben, erweitern das Bewusstsein und fördern die Persönlichkeitsentwicklung sowie die Ganzwerdung. Der Begriff „holotrop“ setzt sich aus den griechischen Wörtern für „ganz“ (holos) und „in Richtung von etwas gehen“ (trepein) zusammen und bedeutet, sich auf Ganzheit hinzubewegen. Die Transpersonale Psychotherapie möchte klassische Therapieansätze um philosophische und spirituelle Aspekte erweitern. Gemeinsam ist den Ansätzen die Annahme, dass jeder Mensch das Potenzial hat, Erfahrungen zu machen, die über die personale Identifikation des Ichs hinausgehen. Diese Erfahrungen sollen heilend wirken und die Persönlichkeitsentwicklung entscheidend fördern.